Michael Schneider im Interview: „Es wird wieder plüschiger daheim“
Michael Schneider ist seit 33 Jahren bei Herkommer+Gutbrod. Im Interview erzählt er, woher seine Begeisterung für Interior kommt und warum Beleuchtung für ihn so wichtig ist. Außerdem verrät er, warum er auf keinen Fall auf sein Sofa verzichten möchte.
Michael, du bist seit 33 Jahren bei Herkommer+Gutbrod. Erzähl‘ doch mal wie du bei Herkommer gelandet bist.
Das ist eine lustige Geschichte. Ich bin gelernter Groß- und Einzelhandelskaufmann und über Robert Steck, den Seniorchef, zu Herkommer+Gutbrod gekommen. Wir haben früher miteinander Tennis gespielt. Irgendwann hat er mich gefragt, ob ich bei Herkommer arbeiten will. Und jetzt bin ich seit 33 Jahren da.
Seitdem kümmerst du dich um die Beratung rund um Wohneinrichtung?
Früher haben wir noch viel mit Maschinen gemacht. Ich sage es aber ehrlich: Das fand ich nicht so spannend. Wohnen ist einfacher schöner. Und ich hatte schon immer ein Auge für schöne Dinge, egal ob Autos oder Möbel.
Was ist für dich ein Must-have im Wohnzimmer?
Beleuchtung finde ich ganz wichtig. Ich achte immer darauf, dass es nicht nur eine zentrale Leuchte gibt, sondern bis zu vier verschiedene Lichtquellen im Wohnbereich. Je nach Tageszeit und Lichteinfall braucht man verschiedenes Licht. Mit unterschiedlichen Lampen kann man den Raum auch unterschiedlich ausleuchten und eine angenehme Atmosphäre schaffen.
Wie stehst du zu Farben im Wohnzimmer?
In den Polstermöbeln und im größeren Möbiliar würde ich neutral bleiben. Accessoires wie Kissen und Beistelltische kann man dann auffälliger gestalten. Ein Sofa habe ich vielleicht 10 oder 20 Jahre. Das muss mir lange gefallen. In kleineren Einrichtungsgegenständen finde ich farbliche Akzente aber toll.
Was ist ein Klassiker im Wohnzimmer?
Es gibt von vielen Herstellern wunderschöne Beistelltische. Ich denke zum Beispiel an Knoll-international, die wunderschöne Beistelltische machen. Der Saarinen-Tisch mit Marmorplatte ist toll. Wenn ich diesen Tisch in einem Raum sehe, denke ich mir sofort „Der Mensch hier hat Geschmack“. Auch viele Lampen haben ein sehr zeitloses Design, das man mit aktuellen Trends hervorragend kombinieren kann.
Schauen wir noch auf die Wohn-Trends für 2022. Was können wir in diesem Jahr erwarten?
Es wird plüschiger daheim. Strenges Möbiliar und Materialien wie Beton oder Glas verschwinden zunehmend aus den Wohnräumen. Das Wohnzimmer wirkt nicht mehr wie ein Ausstellungsraum, es wird viel gemütlicher. Stoffe wie Samt und kuschlige Kissen bringen eine richtige Wohlfühlatmosphäre in die eigenen vier Wände.
Gibt es ein Möbelstück, das man im Wohnzimmer nicht braucht?
Es gibt kleine Bars, in denen man besonderen Whisky und hochwertige Drinks präsentieren kann. Diese Bars sind sehr schön, aber teilweise auch sehr teuer. Man braucht sie natürlich nicht – aber sie machen schon etwas her.
Jetzt interessiert uns natürlich, wie es in deinen eigenen vier Wänden aussieht.
Ich wohne relativ reduziert, bringe aber zum Beispiel mit einem schönen Teppich in Blautönen einen Farbtupfer rein. Mein Sofa ist auch blau, damit sich die Farben wiederfinden. Meine Möbel an sich sind sehr clean, mir gefallen vor allem kubische Formen und Möbelstücke, die zeitlos sind. Besonders viel Wert lege ich auf eine individuelle Beleuchtung, zum Beispiel mit Occhio-Leuchten.
Auf welches Möbelstück könntest du nicht verzichten?
Definitiv das Sofa. Das ist für mich ein Ruhepol. Wenn die Sonne reinscheint oder abends nach einem langen Tag, falle ich aufs Sofa. Dann sinke ich weg, da fühle ich mich wohl. Man verbringt viel Zeit darauf, manchmal vielleicht zu viel. Aber das Sofa möchte ich nicht missen.